Tim Schneider

Tim D'leh, geboren am 29.05.2012 um 6.08 Uhr

Mein erstes Kind kam 2009 in einem Krankenhaus nach zwei Tagen Einleitung (10 Tage übertragen), einer ganzen Menge Schmerzmittel und zu guter Letzt mit einer PDA, auf die Welt. Schon in der gesamten Schwangerschaft mit meinem ersten Kind habe ich ständig Ängste gehabt, v. a. davor, meine Tochter zu verlieren.
Auch die Geburt war äußerst anstrengend für mich und auch für meinen Mann, da er ständig auf der Suche nach einer Hebamme war (alle Kreißsääle belegt, es kam ein Kind nach dem Anderen, nur eine Hebamme für vier Kreißsääle zuständig gewesen!). Ich war mit der gesamten Geburtssituation total überfordert und auch komplett überfahren, ich habe so gut wie keine Wehenpausen gehabt. Die Geburtsschmerzen (v.a. der Erföffnungswehen) waren nach der zweiten Einleitung (Vaginalgel wahrscheinlich überdosiert) kaum auszuhalten. 
Ich und meine Tochter hatten am Anfang auch starke Bindungsstörungen. Sie weinte sehr viel, ich wollte eigentlich schon nach kürzester Zeit wieder abstillen und war mit meinen körperlichen und psychischen Kräften ziemlich am Ende. Ich holte mir dann Hilfe bei einer systemischen Familientherapeutin, welche mir sehr geholfen hat. 

Das erste Jahr nach dieser ersten Geburt, habe ich gesagt, dass ich kein weiteres Kind haben möchte, aufgrund dieser ganzen negativen und traumatischen Erfahrungen.

Meine zweite Schwangerschaft:

Ich und mein Mann haben dann, als Naya (unsere 1.Tochter) knapp zwei Jahre alt war, uns doch für ein zweites Kind entschieden. Als ich dann einen positiven Schwangerschaftstest hatte, bin ich zum Frauenarzt, um mir die Schwangerschaft bestätigen zu lassen. Leider konnte im Ultraschall nichts von einer Schwangerschaft nachgewiesen werden, obwohl auch beim Frauenarzt der Test positiv war. Nun lag der Verdacht auf eine Eileiterschwangerschaft bzw. einem frühen Abort. Auf der einen Seite war ich mir im Innersten ganz sicher, dass alles in Ordnung war und der Krümel einfach noch zu klein war, um sich im Ultraschall zu zeigen. Aber auf der anderen Seite war ich schon wieder sehr verunsichert und ängstlich. Als dann ca. eine Woche später unser Kind nun doch im Ultraschall sichtbar war, war ich total erleichtert. 
Dann machte ich mir schon recht schnell Gedanken um die ganze Schwangerschaftsvorsorge und natürlich über die Geburt. Noch mal so was, wie bei unserer Tochter, wollte ich nicht haben. Ich dachte mir nur, das muss auch anders gehen. Ich redete mit meinem Mann, was er von einer Hebammenvorsorge halte und ich nur zu den drei Ultraschalluntersuchungen zum Arzt gehe. Er stimmte zu. Beim Durchlesen der Hebammenliste, sah ich, dass es auch Hausgeburtshebammen gibt und dachte mir, warum eigentlich nicht? Mein Gefühl dafür war sofort stimmig. Bei der ersten Hausgeburtshebamme ging nur der Anrufbeantworter ran. Also rief ich die Nächste an und das war Martina. Wir machten uns für zwei Tage später einen Beratungstermin aus. Mein Mann hielt am Anfang gar nichts von der ganzen Hausgeburtssache. Martina bestärkte mich bei unserem ersten Termin nur in meinem Gefühl für eine Hausgeburt, bei meinem Mann musste sie noch etwas mehr Überzeugungsarbeit leisten, aber am Ende war auch er für die Hausgeburt. Die Vorsorge bei Martina war wirklich so, wie ich es mir erhofft hatte. Keine unnötigen Untersuchungen (und auch keine unnötige Gerätschaften) und trotzdem fühlte ich mich immer gut versorgt und sicher. 
Ich hatte schon früh Rückenprobleme und im letzten Drittel der Schwangerschaft auch Probleme mit den Mutterbändern. Ab da bekam ich dann bei so ziemlich jedem Hausbesuch von Martina eine Fußreflexzonenmassage, die mir dann immer sehr geholfen hatte. Auch Naya freute sich auf jeden Hausbesuch von Martina.

Die Geburt:

Am 29. Mai 2012 (sechs Tage über Termin) bin ich nachts um ca. 2.15Uhr auf Toilette gegangen und stellte fest, dass ich eine leichte Schmierblutung (Zeichnungsblutung) hatte. Ich habe mir aber darüber nicht viel Gedanken gemacht, da ich keinerlei Wehentätigkeit hatte und es ja auch dennoch ein, zwei Tage dauern kann mit der Geburt. Also ging ich wieder zurück ins Bett mit einem erleichterten Gefühl, dass sich etwas tut (ich hatte nämlich Angst davor, wieder ins Krankenhaus zu müssen zum Einleiten). Kurz darauf platzte die Fruchtblase. Ich traute mich erst gar nicht aufzustehen, aber da ich merkte, dass da auch leichte Wehen da waren und Martina auch gesagt hatte, man solle nach einem Blasensprung anrufen, weckte ich meinen Mann, der mir erst mal Handtücher gab, damit ich aufstehen konnte, ohne gleich alles unter (Frucht-) Wasser zu setzen. Um kurz vor 3.00Uhr habe ich Martina angerufen. Nachdem sie bei uns zu Hause eingetroffen war, machte sie ein CTG. 
Im Gegensatz zu den Eröffnungswehen bei meiner ersten Gerburt, empfand ich die Eröffnungsphase bei der zweiten Geburt nicht so schlimm. Der Muttermund ging recht schnell auf. Martina veratmete zum Teil die Wehen mit mir zusammen und musste mich auch mal ab und zu daran erinnern, mich nicht zu verkrampfen, da ich hin und wieder meine Schultern hochgezogen hatte. Die Wehentätigkeit nahm zu. Um 6.05 Uhr war der Kopf geboren, danach hatte ich kurzzeitig keine Kraft mehr zum Weiterpressen. Doch Martina motivierte mich noch ein letztes Mal und griff mit beim Kind unter die Arme und half mir bei der nächsten Presswehe, indem sie es nach unten zog. Um 6.08 Uhr war unser Sohn Tim D'leh, mit 53cm und 4300g schwer, geboren. Wenige Minuten später kam auch die Plazenta spontan. 
Tim war von Anfang an ein recht waches und aufmerksames Kind. Saugte auch gleich gut an der Brust. Auch das kannte ich von Naya nicht. Sie musste ich die ersten Tage zum Stillen immer wecken und sie schlief auch immer gleich wieder an der Brust ein. Wahrscheinlich noch durch einen Überhang von den ganzen Schmerzmitteln, die ich unter der ersten Geburt erhalten habe. Im Nachhinein bin ich froh und dankbar darüber, eine so tolle positive und stärkende Erfahrung mit der Hausgeburt gehabt zu haben. Wir sind Martina äußerst dankbar, das sie für uns da war. Sie hatte für Alles eine Lösung, egal, ob auf körperlich oder seelischer Ebene. Vielen lieben Dank Martina und bis zum dritten Kind :-)

MACH WEITER SO!