Ein strahlender Sonntagmorgen und ein wunderschönes Kind

Wir sind neu in die Gegend gezogen und hatten schon unsere erste Tochter zu Hause zur Welt gebracht. Also wollte ich auch dieses Kind wieder in der Ruhe und Geborgenheit unserer vier Wände bekommen. Nach dem Erstgespräch mit Martina waren wir überfroh eine selbstbewusste und kompetente Hausgeburtshebamme gefunden zu haben. Wir haben gleich am nächsten Tag zu gesagt. Ab da durfte ich die wohltuenden und umsorgenden Vorsorgen von Martina kennen lernen. Ich habe mich sehr wohl gefühlt in dieser Schwangerschaft , was sicherlich auch mit den Fußreflexzonen Behandlungen von Martina zu tun hatte. Von Wassereinlagerungen blieb ich gänzlich verschont und war auch sonst schmerzfrei und beweglich. So wird auch mit der Geburt alles gut gehen, dachte ich mir. Einige Tage nach dem errechneten Termin hat mir Martina geraten kräftige Spaziergänge zu unternehmen und mich ganz auf mich und das Baby zu konzentrieren. Und tatsächlich in dieser Nacht bin ich um halb drei aufgewacht mit leichten Wehen. Nach einer Weile bin ich aufgestanden um die Wehen zu verstärken. Ich habe mich im Wohnzimmer aufgehalten, habe die Wehen mit viel Ausatmen begleitet und das Geburtszimmer vorbereitet. Ich habe Kerzen angezündet und ein bisschen aufgeräumt. Es war eine friedliche Zeit. Die große Schwester und der Papa haben geschlafen und ich habe mich auf die Geburt vorbereitet und mir und dem Baby Mut zugesprochen. Um fünf Uhr dann habe ich meinen Mann geweckt, denn die Wehen waren nun schon sehr stark und ich war mir mittlerweile sicher, dass unser Kind heute geboren werden würde. Kurz drauf wollte ich auch dringend Martina bei mir haben, die wir dann auch gleich angerufen haben. Da hätte ich nicht gedacht, dass ich schon in einer Stunde unseren kleinen Sohn in den Armen halten würde. Martina war eine halbe Stunde später bei uns, dann ging alles sehr schnell. Ich hatte ein paar Minuten später Presswehen und bekam das Gefühl, dass ich nun unbedingt das Kind zur Welt bringen wollte. Da animierte mich Martina in die tiefe Hocke zu gehen, mein Mann hielt mich von hinten und half mir die Wehen mit tiefen Tönen zu verstärken. Nach wenigen Wehen kam von Martina ein „Huch Fruchtblase geplatzt“ und wenig später „Kind kommt ich kann das Köpfchen sehen“. Mein Mann und ich konnten es kaum glauben, dass alles so schnell gehen sollte. Aber dann nach der nächsten Wehe war unser Kind geboren und ich konnte das feuchte, warme und bläuliche Bündel in den Arm nehmen. Und da, noch während wir warteten bis die Nabelschnur auspulsiert hatte, kam mit kleinen Schritten unsere zweijährige Tochter angewackelt. Im Schlafanzug mit Kuscheltier kam sie ganz friedlich in das Zimmer und wurde vom Papa in Empfang genommen. Gemeinsam bestaunten wir den kleinen Bruder und freuten uns. Es war ein besonderer Moment der unsere Familie ganz eng zusammenrücken lies. Draußen war es mittlerweile hell geworden, wir hatten seit langem mal wieder einen strahlenden morgen. Wir fühlten uns ausgeruht und glücklich, ich hätte mir keinen besseren Start für neues Leben vorstellen können. Für mich war es ein großes Geschenk, dass ich beide unsere Kinder zu Hause gebären durfte. Während den Wehen hatte ich mir kurz überlegt wie unvorstellbar es für mich gewesen wäre zu dem Zeitpunkt in ein Auto zu steigen und in ein Krankenhaus zu fahren wo ich niemanden kennen würde, zudem hätte ich nicht gewusst was mich dort erwarten würde (helle Lichter ... lange Flure ... Fragen die zu beantworten sind …). Bei diesen Gedanken war ich einfach nur heilfroh, dass ich diese Ablenkung nicht über mich ergehen lassen musste, sondern einfach konzentriert bei mir und dem Baby bleiben konnte. Ich bin mir sehr sicher, dass durch diese ungestörte Atmosphäre die Geburt so wunderbar schnell und unproblematisch verlaufen konnte und bin dankbar dafür. Ich kann nur jeder gesunden Schwangeren ans Herz legen sich über Hausgeburt Gedanken zu machen, es ist die schönste Art Kinder zur Welt zu bringen.