Der Höhepunkt eines bewegten Jahres

Am 11.12. um 19.43 Uhr entschied sich unser Goldschatz Jonathan uns mit seinem Kommen eine Woche früher als erwartet zu überraschen. In den neun Monaten der Schwangerschaft hat er schon sehr viel mit uns erlebt. Begonnen hat das Jahr 2012 für uns mit der Entscheidung, ein Jahr Sonderurlaub zu nehmen um uns den lang gehegten Wunsch zu erfüllen, das Leben in einer Gemeinschaft kennen zu lernen und im Idealfall die passende Gemeinschaft für unser weiteres Leben zu finden. Nach einer halbjährigen Odyssee zu mehreren kleinen Gemeinschaften landeten wir schließlich im August in der Gemeinschaft „Schloss Tempelhof“. Durch eine sehr glückliche Fügung haben wir von einer Bewohnerin, die auch von Martina begleitet wurde, ihre Kontaktadresse erfahren. Da wir innerhalb kurzer Zeit drei Mal die Wohnung gewechselt haben, wurde Martinas Flexibilität auf die Probe gestellt. Dies nahm sie mit Humor und brachte sie überhaupt nicht aus der Ruhe. Stets gut gelaunt kam sie zu den regelmäßigen Besuchen und nahm sich intensiv Zeit für uns, indem sie sich mit ernsthaftem Interesse nach unserer Lebenssituation und unseren Befindlichkeiten erkundigte. Durch ihre professionelle und ganzheitliche Betreuung fühlten wir uns auf sicherem Boden, was das Projekt „Hausgeburt“ anging. Was uns nach wie vor anrührt ist die Erkenntnis, wie vom ersten Treffen an, durch die Art und Weise, wie Martina uns betreute, die Geburt vorbereitet und vorentlastet wurde. In unserer sicherlich nicht ganz einfachen und sehr bewegten Lebenssituation konnten wir deutlich spüren, wie wertvoll Martinas hilfreiche Begleitung in Form von tiefen Gesprächen, Fußreflexzonenmassage, homöopathischen Kügelchen etc. war. Durch ihr sicheres und kompetentes Auftreten half sie uns auch, selber besser zur Ruhe zu kommen und erst gar nicht den Raum von Unsicherheit entstehen zu lassen. Selbst unsere fünfjährige Tochter Lelia wurde von Martina liebevoll in die Geburtsvorbereitung mit eingebunden, indem sie ihr auch bei den Besuchen viel Aufmerksamkeit schenkte. Ebenso half sie uns, Lelia durch entsprechende Literatur auf die anstehende Geburt und die sich dadurch verändernde Familiensituation vorzubereiten. 

Fast könnten wir sagen, dass unser Lebensweg uns auch deswegen zum Tempelhof geführt hat, damit wir Martina kennenlernen konnten.

Weitere Unterstützung vor der Geburt erhielten wir von einem Kreis tempelhofer Frauen, die sich vier Tage vor der Geburt zu einem Geburtsritual in unserer Wohnung getroffen haben, um die Ankunft Jonathans vorzubereiten. Vielleicht war ja das Ritual so kräftig, dass Jonathan sich aufgerufen fühlte, uns etwas früher als erwartet zu überraschen. 

Der Geburtstag an sich verlief gefühlter Maßen in zwei Teilen und hat uns deutlich gezeigt, wie zentral es ist, bei der Geburt gut in der eigenen Mitte zu sein. Im ersten Teil klopfte Jonathan schon an, aber die Mama war noch nicht ganz so weit, erst als sie sich Mitten konnte, auch mit Martinas Hilfe, war der Weg für die Geburt geebnet. Dann ging es auch ganz schnell und wir durften eine der wunderbarsten Erfahrungen in unserem Leben machen. Sollten uns noch weitere Kinder geschenkt werden, so werden wir uns sicher wieder für eine Hausgeburt entscheiden und können nur hoffen, dass Martina auch dann in greifbarer Nähe wohnt.