Geburt im Pool

Den Gedanken über die Hausgeburt hatte ich noch während meiner ersten Schwangerschaft. Da wir uns damals spontan für die große Hochzeit entschieden haben, habe ich aufgrund der intensiven Vorbereitungen ziemlich spät mit der Hebammensuche angefangen. Außerdem war ich zu dem Zeitpunkt nicht gut genug über die Hausgeburt informiert. So habe ich meine ersten Erfahrungen rund um die Geburt in einem Krankenhaus bekommen.  Anfang letzten Jahres sind wir arbeitsbedingt nach Wolpertshausen umgezogen. Das zweite Kind stand auf dem Plan. Ich hatte vor, mich über die Möglichkeiten einer Hausgeburt in unserem Umkreis zu erkundigen. Kurz darauf traf ich mich mit einer Verwandten, die selbst hochschwanger war. Unser Gespräch hat mich überrascht, denn sie hat eine Hausgeburt geplant und mir über Martina erzählt. Sie selbst war mit Martina und ihrer Betreuung während der Schwangerschaft sehr zufrieden und hat mir sie wärmstens empfohlen.  Einige Wochen später (als meine SS bestätigt wurde) durfte ich Martina persönlich kennen lernen. Nach dem Gespräch mit ihr musste ich nicht lange überlegen. Ich war jetzt bestens informiert und habe das Gefühl bekommen, dass es genau das Richtige für mich und mein Kind ist und dass ich diese Chance unbedingt nutzen soll.  Seit dieser Zeit hat mich Martina regelmäßig besucht und hat sich immer viel Zeit für mich genommen. Ich war gar nicht gewohnt Vorsorge - Termine mit der Hebamme zu haben. So eine intensive Kommunikation war aber sehr wichtig, um sich gegenseitig gut kennen zu lernen und Vertrauen zueinander aufzubauen. Die tolle Fußreflexzonenmassage in den letzten SS-Monaten war sehr wohltuend, ich hatte keinerlei Beschwerden mehr. Martina stand mir und unserer ganzen Familie immer mit Rat und Tat zur Seite, nicht nur als erfahrene Hebamme, sondern auch als einfühlsame Psychologin. Am Tag der Geburt ging alles ziemlich schnell, obwohl ich am Morgen das Gefühl hatte, dass es bloß Übungswehen sind.  :) Martina kam am Mittag und hat bestätigt, dass die Geburt schon losgegangen ist. Wir haben den Geburtspool mit Wasser befüllt, ich setzte mich ins warme Wasser und bekam am späten Nachmittag schon die Presswehen. Die bekannte häusliche Atmosphäre und die Leute um mich herum, die ich liebe und gut kenne (mein Mann, meine 4-jährige Tochter und Martina) haben mir sehr geholfen. Ich habe ihre Unterstützung und ihr Dasein gespürt und konnte mich (zumindest während der Wehenpausen) gut entspannen und mich auf das Kommen unserer zweiten Tochter konzentrieren. Nach wenigen Minuten lag schon unsere Kleine auf meiner Brust und wir alle haben uns wahnsinnig gefreut. Sie kam auf diese Welt ganz natürlich, ohne jegliche Eingriffe, ohne Hormone, Antibiotika etc. Ein unbeschreibliches Gefühl, ein Wunder, das man einfach mal selbst erleben sollte... Noch ein paar Worte zu der Zeit nach der Geburt: die kuschelige Zeit mit dem Baby und den Angehörigen zu Hause ist mit dem Aufenthalt im Krankenhaus natürlich keinesfalls vergleichbar. Ruhe, Geborgenheit und Glück waren unsere Begleiter und haben uns allen sehr gut getan. Martina hat uns jeden Tag besucht und liebevoll betreut, sodass ich mir keine Sorgen um das Kind machen musste.  Ein herzliches Dankeschön an Dich, Martina, für die wunderbare Zeit und eine einzigartige Möglichkeit, einen kleinen Menschen auf sanfte und natürliche Weise zur Welt zu bringen!

Svetlana H., 2016