Der große Knall

Nach der Hausgeburt unserer ersten Tochter Mia im Jahr 2013 war für uns klar das auch jedes weitere Kind nach Möglichkeit zuhause zur Welt kommen soll.

2015 erlebten wir dann leider eine Fehlgeburt in der 11ten Schwangerschaftswoche, aber Martina betreute uns auch hier so toll, dass wir unser Sternchen zuhause kommen lassen konnten ohne auf Medikamente oder eine Ausschabung zurückgreifen zu müssen.

Nach 2 langen Jahren hat es dann endlich wieder geklappt und wir durften Anfang April 2017 einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen halten. Sofort haben wir Martina angerufen und diese hatte Gott sei Dank noch Kapazitäten frei und konnte uns noch annehmen. Der Geburtstermin wurde auf den 10.12.2017 festgelegt. Wir hatten eine schöne Schwangerschaft, die Rückenbeschwerden haben wir dank Fußreflexzonenmassage gut in den Griff bekommen und während Martinas wohlverdientem Sommerurlaub habe ich mich in einer Physiotherapiepraxis massieren lassen. Auch mein Frauenarzt war sehr positiv auf die Hausgeburt eingestellt und hat uns zu 100% unterstützt. 2 Wochen vor der Geburt (4 Wochen vor Geburtstermin), hatte ich immer mal wieder leichte Wehen und ein zwicken am Muttermund. Eine Woche vor Geburt war der Muttermund dann schon Fingerbreit geöffnet. Wir dachten eigentlich das sich der kleine Bauchbewohner noch etwas Zeit lässt aber am 27.11.2017 sollte es soweit sein. Nachmittags war ich noch im Supermarkt einkaufen, merkte aber schon das irgendwas komisch war. Beim bezahlen an der Kasse musste ich dann die erste Wehe veratmen. Den Vorschlag der Kassiererin gleich einen Krankenwagen zu rufen lehnte ich selbstbewusst ab und erklärte ihr das mein Kind zu Hause auf die Welt kommen soll. Eine Kundin fragte mich dann ob ich die Frau aus Schainbach sei die vor ein paar Jahren schon einmal ein Kind zuhause zur Welt gebracht hatte und darüber im Mitteilungsblatt berichtet hat. Man kennt mich wohl schon :-)

Ich packte schnell zusammen und fuhr nach Hause. Die Wehen hörten wieder auf, ich machte meinen Haushalt und versorgte meine Tochter. Ab 17 Uhr hatte ich immer mal wieder eine leichte Welle habe mich davon aber noch nicht beirren lassen. Als mein Mann 2 Stunden später nach Hause kam war das schon anders. Ich bekam richtige Wehen wenn auch noch in großen Abständen. Wir riefen Martina an und diese bat mich erstmal in die Badewanne zu gehen um zu schauen ob die Wehen stärker werden. Und das wurden sie. Schnell wurde die Oma informiert und Mia wurde abgeholt weil sie auf eigenen Wunsch nicht bei der Geburt dabei sein wollte. Der Bauchbewohner drehte sich indes vor jeder Wehe von links nach rechts was mir zusätzliche leichte Schmerzen bescherte. Zeitweise ging die Geburt nicht so richtig voran deshalb empfahl mir Martina den Hirtenstand der gleich Wirkung zeigte. Um viertel Zehn legte ich mich nochmal in die Badewanne ganz alleine und in Ruhe um ganz bei mir und dem Baby zu sein. Nach einer halben Stunde musste ich die Wanne schnell verlassen da mir extrem schlecht wurde. Martina gab mir Pulsatilla und gleich wurde es besser. Der Muttermund war nun bei 5cm. Ab 22 Uhr schüttete mein Körper extrem Oxytocin aus so das ich vor lauter zittern fast nicht mehr trinken konnte, auch das sprechen hört sich sehr lustig an was mich zu diesem Zeitpunkt aufgemuntert hat. Kurz vor 23 Uhr fingen die Presswehen an, ich setzte mich vor meinen Mann auf das Sofa neben das Geburtskreuz unserer Tochter und mit einem großen Knall platzte die Fruchtblase (Das klare Fruchtwasser spritze fast 3 Meter weit). Sekunden davor hatte Martina noch meinen Muttermund untersucht und war zum Glück gerade auf dem Weg in die Küche sonst hätte sie die volle Ladung abbekommen. Nach einigen Presswehen mit der grandiosen Unterstützung von meinem Mann und Martina wurde um 23.20 Uhr unser Sohn Tom mit 50 cm, 3050 Gramm und 33cm Kopfumfang geboren. Mit einem lauten Schrei begrüßte er die Welt.

Die Plazenta kam 10 Minuten später. 15 Minuten nach der Geburt war schon die Oma da um mit einem Glas Sekt auf den neuen Erdenbürger anzustoßen. Auch der Opa schaute kurz vorbei um nach dem rechten zu schauen. Tom trank erstmal knapp 2 Stunden um sich danach in einem ausgiebigen Schlaf von der Geburt zu erholen. Martina stand uns danach immer zur Seite und war für uns da. So hatten wir ein schönes Wochenbett. Wir danken Gott dafür, dass er uns 2 gesunde Kinder geschenkt hat. Für die Dankbarkeit an Martina gibt es keine Worte. Martina du bist großartig. Vielen Dank für jede einzelne Minute die du mit und für uns verbracht hast. Wir wissen Deine Arbeit und deinen Einsatz sehr zu schätzen und unterstützen dich sehr gerne.

Sven und Lena mit Mia und Tom Hofmann aus Schainbach