Patrizias Geburt im Frühling

Der Tag begann wie jeder andere auch. Nach dem Frühstück habe ich den Hausputz erledigt und mich dafür dann nachmittags auf dem Sofa ausgeruht. Dabei habe ich mir nochmals den Film „Der erste Schrei“ angeschaut und Babysocken gestrickt. Am späten Nachmittag drehte ich noch meine Runde zu Fuß. Am Abend aßen wir zu zweit und danach fuhren wir nach Blaufelden. Jens ging ins DLRG und ich war solange bei meiner Mutter. Wir sprachen noch über die Schwangerschaftsyoga-Übungsstunde am nächsten Tag. Dieser Freitag war ein Tag vor dem errechneten Geburtstermin. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, nochmals dorthin zu gehen – in mir drin hatte ich jedoch Zweifel daran. Auf der Heimfahrt fühlte ich, dass dies unsere letzte Autofahrt zu zweit sein sollte… Mit diesen Gedanken endete der Tag um 23:30 Uhr.

Frühmorgens gegen 4 Uhr bin ich aufgewacht. Ich verspürte ein Ziehen im Bauch – dachte aber an Senkwehen, da ich die Tage zuvor immer wieder noch welche hatte. Zudem hat mich Martina darauf eingestimmt, dass ich mich eher auf ein paar Tage später einstellen solle. Somit war ich überrascht und ließ alles auf mich zukommen. Nachdem ich aber nicht mehr einschlafen konnte, stand ich auf – schließlich wollte ich Jens nicht unnötig wecken. Da ich noch Wäsche in der Maschine hatte, versorgte ich diese, sollte es evtl. doch mit der Geburt noch heute los gehen. Ziemlich rasch bekam ich dann Schmerzen im unteren Rücken. Hier nutzte mir meine erlernte Atemtechnik leider nicht viel. Ich machte mir es dann im Vierfüßlerstand gebückt aufs Sofa bequem J Jens wachte gegen 5:15 Uhr auf und ich sagte ihm, dass er heute nicht ins Arbeiten braucht. Um 6:30 Uhr habe ich Martina angerufen. Sie meinte, dass ich mal in die Badewanne steigen soll – hier könne ich mich vielleicht besser entspannen. Ebenso sollten wir die Wehenhäufigkeit und Dauer notieren und sie dann wieder anrufen. Gesagt – getan. Während Jens frühstückte, informierte ich ihn von der Badewanne aus über den Stand der Wehen. Das Wasser war sehr angenehm für mich und somit konnte ich die Eröffnungsphase hier gut durchstehen. Gegen 7:30 Uhr stand fest, dass die Wehen alle 3 Minuten für 60 Sekunden da waren. Ich telefonierte darauf hin nochmals mit Martina, die dann eine Stunde später kam. Der Muttermund war schon 6 – 7 cm geöffnet. Ich war erleichtert – ein Teil der Arbeit schon geschafft. So blieb ich noch 2 ½ Stunden in der Wanne. Nun war der Muttermund vollständig und auf Vorschlag von Martina verließ ich mal das Wasser. Ich setzte mich auf den Gebärhocker und hatte hier wenige Minuten später den Blasensprung. Nach kurzer Zeit war mir der Hocker jedoch zu unbequem und ich wechselte in die tiefe Hocke. Jens stütze meinen Rücken und mit vereinten Kräften kam um 12:02 Uhr unsere Patrizia auf die Welt. Gesund und mit reichlich Käseschmiere bedeckt begrüßte sie uns. Es war ein absoluter Glücksmoment.

Schon beim ersten Kennenlernen mit Martina waren Jens und ich uns einig, dass unser Kind zuhause mit ihrer Hilfe das Licht der Welt erblicken soll. Unser Gefühl hat uns absolut richtig geleitet – wir sind Martina unendlich dankbar, dass wir dieses Wunder der Geburt so erleben durften. Dies bereichert unser weiteres Leben sehr.

HERZLICHSTEN DANK DIR MARTINA.