Lotta´s Luxus Privatgeburt

Die Geburt unserer kleinen Lotta Marlen am 22.02.2012, zu Hause in vertrauter und geborgener Umgebung, gehört zu den wunderbarsten und glücklichsten Stunden unseres Lebens.
Schon bei unserer ersten Tochter Emilia Frieda hatten wir eine Hausgeburt angestrebt, die allerdings wegen einer Beckenendlage (BEL) ab der 27. Woche nicht umzusetzten war. Trotzdem konnte ich auch da eine natürliche und selbstbestimmte Geburt im Südklinikum Nürnberg erleben, da diese sich auf Entbindungen von Erstgebärenden in BEL spezialisiert haben.
Bei meiner zweiten Schwangerschaft haben wir uns sehr gewünscht, dass sich das Kind diesmal für einen Kopfstand entscheidet und wir zur Entbindung zu Hause bleiben können. Unser Wunsch wurde erfüllt und unsere Kleine drehte sich brav in die Schädellage;-).
Nun warteten wir voller Vorfreude und Spannung auf die Geburt. Ja, ich habe mich auf die Geburt gefreut und wollte diese Zeit bewusst genießen.
Eine Woche vor dem errechneten Termin begann die Geburtsreise unserer kleinen Lotta mit sehr unregelmäßigen Wehen, die sich über zwei Tage hinzogen aber gut in meinen Alltag integriert werden konnten. Weil ich doch etwas unsicher darüber war inwieweit diese Wehen schon Geburtsarbeit waren, bat ich Martina zu mir. Sie untersuchte mich und meinte, dass der Muttermund geburtsbereit wäre, dass ich aber auf eine regelmäßige Wehentätigkeit warten muss und mich so gut es ginge für die Geburt ausruhen soll.
Am 22.02.2012 kam Martina abends um 19.30 Uhr nochmal zu mir um ein CTG zu schreiben, da war der Muttermund schon 2cm eröffnet, beim CTG war allerdings keine Wehe zu sehen;-).
Martina fuhr also wieder nach Hause, da es bei mir ja nicht nach einer kurz bevorstehenden Geburt aussah.
Mein Mann brachte dann unsere 21 Monate alte Tochter ins Bett und ich setzte mich noch vor den PC um etwas zu erledigen und telefonierte noch mit einer Freundin. Währenddessen hatte ich weiterhin immer wieder unregelmäßige  Wehen.
Dann kuschelten wir uns auf s Sofa und schauten uns noch gemütlich einen Film an, wobei er diesen immer wieder unterbrechen musste, da ich bei meinen nun doch recht stärker werdenden Wehen meine absolute Ruhe brauchte. Zum veratmen der Wehen ging ich in den Vierfüßlerstand und mein Mann legte seine Hände auf mein Kreuzbein, was unheimlich gut tat. Ich glaube mein Mann hat zu diesem Zeitpunkt noch nicht realisiert, dass das nun wirklich harte Wehenarbeit war, da ich ja schon zwei Tage „rumgeweht“ hatte.
Ab ca. 22 Uhr, als wir es uns bei Kerzenschein gemütlich gemacht haben, kamen die Wehen dann kräftig in regelmäßigen Abständen und hielten ca. 1-2 Minuten an. Gemeinsam mit meinem Mann veratmete ich die Wehen und bat ihn um 22:30 Uhr das Wasser in unseren aufgestellten Geburtspool zu lassen. Er ging sofort runter und bereitete alles vor. Ich blieb im Wohnzimmer und entspannte mich in den Wehenpausen. Ich schrieb sogar noch eine SMS an meine Schwägerin;-).
Um 23:00Uhr waren die Wehen so stark, dass ich Martina anrief und ihr sagte, dass ich jetzt in die Wanne gehen würde und sie sich auf den Weg machen könnte. Zu diesem Zeitpunkt spürte ich auch schon einen leichten Druck nach unten, war mir aber nicht sicher inwieweit ich diesem nachgeben durfte. Um 23:15 Uhr stieg ich in das wunderbar warme Wasser, welches unheimlich entspannend wirkte und veratmete die Wehen zum Teil unter Wasser, das trocknete den Hals nicht so aus;-).
Die Tiefe Hocke war für mich am angenehmsten wobei ich mich während den Wehen in verschiedene Gebärpositionen brachte, nicht bewusst, rein instinktiv.
Um 23:30 Uhr kam dann Martina bei uns an, sie hörte nach den Herztönen und schaute nach dem Muttermund, er war auf 8cm eröffnet!! Martina meinte ich soll dem Druck leicht nachgeben, worauf ich sofort bei der nächsten Wehe leicht mitpresste. Daraufhin lief alles wie von selber, geradezu automatisch ab. Ich bekam  einen unglaublich starken Pressdrang und ließ einfach los, ich wehrte mich nicht dagegen und des war eine unglaubliche Macht was da mit mir passierte. Martina sagte sie könne das Köpfchen schon fühlen. Martina bat mich doch selbst einmal mit der Hand zu fühlen. Aber als ich zwischen meine Beine schaute war schon der ganze Kopf zu sehen;-) . Bis ich das realisiert hatte war schon die nächste Presswehe da und unsere kleine Lotta Marlen tauchte um 23:49 Uhr ins Wasser auf die Welt. Das war so ein intensiver und bewegender Moment, dass sich die Gefühle, die ich empfand nicht in Worte fassen kann.
Wir sind überwältigt von diesem Ereignis und danken unserem Schöpfer für dieses wunderbare Meisterwerk und dem Geschenk der natürlichen und selbstbestimmten Geburt.

Ich hatte keine Angst vor der Geburt sondern habe mich darauf gefreut und dem Tag entgegengelebt. Als es dann losging habe ich mir zu keinem Zeitpunkt Sorgen oder Gedanken gemacht ob alles klappen würde. Ich habe einfach losgelassen, habe mich ganz auf meinen Körper verlassen. Es war wunderschön!!!
Nach der Geburt unserer Tochter stieg ich aus dem Wasser und legte mich auf s Sofa wo dann auch kurze Zeit später die Plazenta geboren wurde. Unsere kleine Maus wollte sofort trinken und ich habe sie gleich gestillt.
Die erste Nacht haben wir gemeinsam auf unserem Sofa verbracht, ich konnte aber gar nicht schlafen, war so voll des Glücks über die Geburt und habe die ganze Nacht mein schlafendes Neugeborenes Betrachtet und den Moment genossen. Am nächsten Tag hatte Emilia endlich ihr kleines Schwesterlein, sie hatte die ganze Nacht friedlich in ihrem Bett geschlafen und nichts mitgekriegt.
Die ersten Tage habe ich auf dem Sofa, im Wohnzimmer, im Kreis der Familie verbracht. Mein Mann hatte gleich 4 Wochen Elternzeit und so konnten wir uns gemeinsam an unserem neuen Familienmitglied erfreuen und uns aneinander gewöhnen.
Danke Martina, dass du es uns ermöglicht hast so etwas wunderbares erleben zu dürfen.
Gott segne Dich und Deine Arbeit!