Geburtsbericht Mats 22.02.2018: Traum nach Trauma

Schon vor dem positiven Schwangerschaftstest war mir klar, ich will bei unserem zweiten Kind das Thema „Krankenhaus“ wenn möglich irgendwie umgehen. Bei unserem ersten Sohn führte das nur zu Panikattacken während der Geburt, mehrwöchigem Gedächtnisverlust in den Wochen danach und großen Problemen bei der Mutter-Kind-Bindung für weit über 2 Jahre. Dementsprechend groß war meine Freude, als wir uns das erste Mal mit Martina getroffen haben. Mein Mann, der bis dahin noch etwas skeptisch war, hatte im Anschluss auch keine Zweifel mehr.  Die regelmäßigen Termine mit ihr dann während der Schwangerschaft haben uns sehr geholfen, ohne jegliche Angst und stattdessen mit Freude, die Geburt zu erwarten.

 

3 Tage nach Entbindungstermin stand der Termin beim Frauenarzt an, dort war beim CTG noch alles ruhig. Die anschließende Untersuchung sollte das allerdings ändern. Ich wunderte mich noch, warum es plötzlich so weh tat, als die Ärztin nach dem Muttermund tasten wollte, dachte mir aber nichts weiter dabei. Kaum wieder zuhause setzten plötzlich Blutungen ein zusammen mit dauerhaften Schmerzen am Muttermund und heftigen, unregelmäßigen Wehen. Am Telefon riet mir Martina, mich zu entspannen und mich in die Badewanne zu legen, das Ganze kommt von der „Untersuchung“ der Ärztin. In der Badewanne waren die Schmerzen gut auszuhalten und die Blutung lies langsam nach. Mein Mann hatte trotzdem ein ungutes Gefühl und legte sich deswegen schon um 20.00 Uhr schlafen. Gegen 22.30 Uhr wurden Blutung und Schmerzen wieder stärker, also legte ich mich nochmals in die Badewanne. Noch in der Wanne merkte ich, dass die Wehen regelmäßig alle 7 – 8 Minuten kamen und ich realisierte voller Freude, mein Baby macht sich nun wirklich auf den Weg. Ich wechselte ab da immer wieder zwischen laufen und in der warmen Badewanne liegen. Um kurz vor halb eins weckte ich meinen Mann und bat ihn unseren großen Sohn zu meiner Freundin zu bringen, der ich kurz vorher schon Bescheid gegeben hatte. Als mein Mann eine viertel Stunde später wieder da war, kamen die Wehen bereits alle 4 – 5 Minuten. Da es bei unserem Großen im Krankenhaus damals zu dem Zeitpunkt aber noch knapp 20 Stunden dauerte, wollte mein Mann noch warten bis wir Martina anrufen. Um 01.30 Uhr glaubte er mir endlich, dass wir sie nun wirklich mal anrufen sollten. Er dachte immer noch, dass es sicher noch einige Stunden dauern wird. Martina war dann so gegen viertel nach 2 bei und nach dem sie meinte der Muttermund sei bei 4 – 5 cm sah mein Mann sich erst mal darin bestätigt, dass es garantiert noch mindestens bis zum Morgen dauern würde. Bis auf kleine Erinnnerungen zwischen durch, dass ich mich nicht verkrampfen sondern locker lassen soll, lies Martina mich alles ganz so machen, wie ich es für richtig hielt. Ich durfte dann selbst während dem CTG laufen bzw. stehen, denn etwas anderes ging für mich zu diesem Zeitpunkt nicht. So eine Selbstbestimmtheit kannten wir von der ersten Geburt im Krankenhaus nicht und ich war endlos froh darüber, dass sich dieses Mal einfach alles „richtig“ anfühlte. Es war diese Natürlichkeit die mich eine innere Ruhe hat spüren lassen, so dass ich während den Wehenpausen sogar richtig gute Laune hatte und Lachen konnte. Nach dem CTG schaffte ich es gerade so noch aufs Klo und wieder zurück ins Wohnzimmer, bevor  um 03.10 Uhr, nach nur 3 oder 4 Presswehen erst die Fruchtblase sprang und anschließend direkt unser kleiner Schatz das Licht der Welt erblickte. Wir konnten uns direkt mit unserem kleinen Baby aufs Sofa kuscheln und Martina blieb noch bis zum Morgen bei uns. Wir waren zwar müde aber fühlten uns dennoch nicht einmal annähernd so erschöpft wie nach der Geburt unseres ersten Kindes.  Auch unser kleiner Mats ist von Anfang an ein total entspanntes und ruhiges Baby, topfit und ohne jegliche Schwierigkeiten durfte er seinen Start ins Leben erleben.

 

Wir sind so dankbar, für die Erfahrungen aus dieser Nacht. Eine Geburt muss nichts fremdbestimmtes, furchtbares oder beängstigendes sein, sie kann auch einfach etwas ganz natürliches und wundervolles sein. Dank Martinas Begleitung können wir jedem Neugierigen von unserer absoluten Traumgeburt erzählen. Selbst unser 4 jähriger Sohn stand ein paar Tage nach der Geburt vor uns und meinte: „Zum Glück gibt es Hebammen, sonst würde keiner den kleinen Babys helfen. Deswegen hab ich die Martina auch so lieb, dank ihr ist mein Mats jetzt da!“

 Wir hoffen, dass auch in Zukunft noch viele Familien ihren Traum der Hausgeburt erleben dürfen.

Melanie, Mats, Milo und Chriz